Planungshinweise
Um zu einer zufriedenstellenden Pflasterlösung zu kommen, haben wir in einigen Punkten Bedenkenswertes in der Planungsphase zusammengefasst:
Farbgebung
Betonsteine können in nahezu allen möglichen Farben hergestellt werden. Wenn Sie eine spezielle Farbe umsetzen möchten, die sich nicht in unserem Portfolio befindet, ist eine Definition anhand einer Farbtabelle (z. B. RAL) oder eines Farbmusters (z. B. aus einem anderen Werkstoff) hilfreich. Anhand von Farbversuchen stimmen wir mit Ihnen die Farbe bis zur Produktionsfreigabe ab.
Bedenken Sie bei der Farbgebung auch die spätere Nutzung der Flächen. Auf hellen einfarbigen Platten sind Verschmutzungen besser sichtbar und eine solche Farbe sollte im öffentlichen Bereich z. B. vor Eisgeschäften, bei Würstelständen oder Abfallkörben überdacht werden. Es ist mit einem höheren Reinigungsaufwand zu rechnen, Öl-/Fettflecken z. B. lassen sich – einmal festgesetzt – nur schwer beseitigen. Für stark beanspruchte Flächen sind schattierte Steine optimal, da Verschmutzungen in der Schattierung eher „verschwinden“. In der Wohnhausanlage „Wildgarten“ und im Ludwig-Zatzka-Park in Wien kamen schattierte Steine zum Einsatz.
Ein Aufheizen von Stadtgebieten kann durch die Wahl der Pflasterfarbe beeinflusst werden. Helle Steine nehmen Sonnenwärme weniger stark auf, ein nächtlich Abstrahlen ist weniger gegeben, z. B. wurden für die Wohnhausanlagen „In der Wiesen Süd“ und in der Hirschstettner Straße 119 helle Pflastersteine gewählt.
Flächen, die auch barfuß genutzt werden könnten, sollten nicht zu dunkel ausgeführt sein. Wir durften für die Luxus-Wohnhausanlage und Town Houses in der Pfarrwiesengasse 23 helle Platten fertigen.
Durch die uneingeschränkte Farbgebung von Betonsteinen kann ein notwendiger Leuchtdichtekontrast einfach hergestellt werden, etwa für sehbehinderte Menschen ein Hell-Dunkel Unterschied zwischen Leitsystem und umgebender Fläche, so ausgeführt etwa für die U-Bahn-Stationen Oberlaa und Neulaa.
Um produktionsbedingte unvermeidbare Farbunterschiede so gering als möglich zu halten, achten Sie auf die Bestellmenge (Chargenreinheit). Bei Kombination mehrerer Formate kann es trotz sorgsamster Produktion zu leichten Farbunterschieden kommen.
Kanten-ausbildung
Gefaste Steine bergen ein geringeres Risiko einer Kantenbeschädigung: Wir bieten mit der Mikrofase (2 x 1,5 mm) eine besonders moderne Kantenausbildung. Vorteile: Normgerecht ausgeführte Fugen wirken schmäler, für Fußgänger sind solche Flächen angenehm zu begehen, Abrollgeräusche von Spielfahrzeugen, Trolleys sind gedämpfter.
Scharfkantige Produkte verursachen nur geringe Abrollgeräusche von Trolleys, Spielfahrzeugen und Einkaufswägen etc. und die normgerecht ausgeführten Fugen wirken schmal. Bei unvorsichtiger Hantierung sind Kantenabplatzungen aber vorprogrammiert und generell ist das Risiko einer Kantenbeschädigung bei scharfkantigen Steinen viel höher.
Bei künstlich gealterten Steinen (Ecken und Kanten sind gebrochen) sind Kantenabplatzungen Teil der gewünschten Optik.
Verlegeart
Mit dem Verlegemuster bzw. der Verbandsart wird Einfluss auf die Stabilität der Pflasterfläche genommen. Eine Verlegung mit Kreuzfuge ist für eine befahrene Fläche untauglich, auf einer Terrasse aber eine gängige Verlegeart. Ein Halbverbund (wenn er quer zur Fahrtrichtung liegt), ein römischer Verband (wilder Verband) oder etwa ein Fischgrät-Verbund sind stabile Verlegearten und eignen sich deshalb für befahrbare Flächen.
Blinden-leitsystem
Um das Fugenbild zu erhalten, kann ein Blindenleitsystem nachträglich auch in die Steinoberfläche gefräst werden. Dafür muss die Vorsatzschicht der Steine allerdings höher ausgeführt werden. Das haben wir beispielsweise für die Steine am Campus der WU Wien und für die Steine der Volksschule Achau so gemacht.
Selbstverständlich bieten wir aber auch Blindenleitplatten mit Rillen und Noppen an, diese wurden etwa bei den U-Bahnstationen Oberlaa und Neulaa sowie in der Wr. Neustädter Fußgängerzone verlegt.
Gleiche Oberflächen-optik, unterschiedliche Steinstärken
Um die Baukosten zu optimieren, den erforderlichen Belastungen aber zu entsprechen, entscheiden sich Kunden oftmals für Steine in zwei Steindicken, wobei die Oberflächen ident sind: So etwa geschehen für das Areal von Citygate in Wien und im Quartier Belvedere, wo 16 cm dicke Steine für LKW-befahrbare Flächen und 8 cm dicke Steine auf geringer beanspruchten Plätzen verlegt wurden.